Not und Arbeitsmangel ließ Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts viele, vor allem Bauarbeiter aus unserer Gemeinde in das Rheinland ziehen, um dort ihren Verdienst zu suchen. Im zeitigen Frühjahr zogen sie ins "Nirrerland", wie es damals im Sprachgebrauch hieß, und kehrten meist erst zur Martini-Kirchweih zurück. Dort lernten sie die damals schon gegründeten katholischen Arbeitervereine kennen, in denen sie ein christlich soziales Umfeld und Geborgenheit im Glauben fanden.
So kam es, dass der Aufruf des damaligen Pfarrers Herlth (dem Erbauer unserer Pfarrkirche) auch in unserer Gemeinde einen Arbeiterverein zu gründen, auf fruchtbaren Boden fiel.
Am 17.02.1907 wurde der kath. Arbeiterverein gegründet, dem Pfarrer Herlth auch als Präses vorstand. Zum Vorsitzenden wurde Josef Schneider, Luisenstraße und zum Kassierer Theodor Egenolf, Frankfurter Straße gewählt. In der Folgezeit nahm die Zahl der Mitglieder ständig zu, bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges war er auf fast hundert Arbeiter angewachsen.
Zu sozialen, politischen und religiösen Themen werden jährlich mehrere Bildungsveranstaltungen durchgeführt. An Aktionen, wie z.B. Rente für Mütter, Sonntag muss Sonntag bleiben, Spenden für das Welt-Notwerk usw. beteiligen wir uns. Zur Fronleichnamsprozession wird von der KAB ein Altar gestaltet. Auch zur Geselligkeit für unsere Mitglieder werden jedes Jahr Ausflüge, Radwanderungen, Grillen oder Nachtwanderungen angeboten. Die Angebote der Senioren des Diözesanverbandes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden gerne angenommen. Seit 1998 nehmen wir regelmäßig an den Familienbildungsfreizeiten der KAB Lindenholzhausen mit jährlich wachsenden Teilnehmerzahlen teil. Durch diese Freizeiten konnten wir einige junge Familien gewinnen.
Die KAB Niederbrechen zählt Anfang 2006 70 Mitglieder. Die Altersstruktur stellt sich wie folgt dar: 30 - 40 Jahre 2 Frauen und 4 Männer, 40 - 60 Jahre 11 Frauen und 11 Männer, 60 - 90 Jahre 11 Frauen und 15 Männer.
Bernd Schütz
Vorsitzender