Titelbild Pfarrei Heilig Geist

Patrozinium St. Marien

Die unbefleckte Empfängnis Mariens (lateinisch immaculata conceptio) ist ein Dogma der Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche, nach dem die Gottesmutter Maria vor jedem Makel der Erbsünde bewahrt wurde. Damit habe Gott Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an vor der Sünde bewahrt, weil sie die Mutter Gottes werden sollte.

Diese Lehre ist von jener der Jungfrauengeburt zu unterscheiden. Sie bezieht sich nicht auf die Empfängnis Jesu, sondern auf die seiner Mutter Maria, die auf natürliche Weise von ihren Eltern, den nur in apokryphen Schriften genannten Anna und Joachim, gezeugt, empfangen und geboren wurde, dabei aber von der Erbsünde frei („ohne Makel“) blieb. Immaculata (lat. für „die Unbefleckte“) ist einer der Marientitel der katholischen Kirche.

Ein eigenes kirchliches Fest Mariä Empfängnis, vollständig Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, wird am 8. Dezember gefeiert, neun Monate vor dem wohl älteren Fest Mariä Geburt.

Ein Tag der Empfängnis der Allerheiligsten Gottesmutter durch Anna wurde in der Ostkirche an manchen Orten seit dem 10. bis 12. Jahrhundert begangen, im Westen führte Anselm von Canterbury das Fest um das Jahr 1100 für seine Diözese Canterbury ein. Erstmals erklärte das Konzil von Basel in seiner 36. Sessio am 17. September 1439, dass durch einen besonderen Akt der Prävention Maria niemals von der Erbsünde befleckt wurde. Im Jahr 1477 führte Papst Sixtus IV. das Hochfest in Rom ein, 1708 wurde das Fest als Mariä Empfängnis durch Clemens XI. für die ganze katholische Kirche vorgeschrieben.

Die römisch-katholische Kirche begeht am 8. Dezember, neun Monate vor dem Fest der Geburt Mariens (8. September), das Hochfest der Empfängnis Mariens. Die vollständige Bezeichnung lautet Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (Sollemnitas In Conceptione Immaculata Beatae Mariae Virginis). Im deutschen Festkalender heißt es auch Mariä Erwählung. 1708 wurde die Feier dieses Festes von Papst Clemens XI. für die ganze katholische Kirche vorgeschrieben. In Jahren, in denen das Hochfest wegen des höheren liturgischen Ranges des zweiten Adventssonntags von diesem verdrängt wird, wird es am 9. Dezember nachgefeiert.

Das Fest Mariä Empfängnis wird auch von der anglikanischen Kirche gefeiert. Die orthodoxen Kirchen begehen Mariä Empfängnis am 9. Dezember, haben aber wegen ihres nicht-augustinischen Verständnisses der Erbsünde keine speziellen Lehren darüber.

Die typische künstlerische Darstellungsform einer Maria Immaculata leitet sich von der Maria im Ährenkleid ab, die ab 1387 zu Mailand verehrt wurde. Die Immaculata zeigt die Gottesmutter stehend, ohne Kind, meistens auf einer Mondsichel und auf Wolken, manchmal auch auf einer Weltkugel mit Schlange. Das Haupt der Maria ist umgeben von einem Sternenkranz, normalerweise aus 12 Sternen. Auf Gemälden ist sie nicht selten auch noch von diversen Mariensymbolen wie Rosen, Lilien, Stern, Tempel, Pforte usw. umgeben. Ihre Hochform entwickelt sie im spanischen Siglo de Oro, mit bedeutenden Werken von Bartolomé Esteban Murillo, José Antolínez, Jusepe de Ribera, Zurbarán, Juan Carreño de Miranda, Francisco Rizi, Mateo Cerezo u. a. Von da verbreitet sie sich über Europa. Das Dogma von der unbefleckten Empfängnis von 1854 und die Marienerscheinungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, allen voran die Maria von Lourdes nach 1858, bringen eine Fülle historistisch-romantisierender bis modernistischer Abbildungen hervor.[9]

 

Ihre Heiligenattribute sind:

  • eine Schlange, deren Kopf sie zertritt. Die Schlange ist ein biblisches Symbol für die Sünde (Gen 3,15 EU, Offb 12 EU)
  • die Weltkugel, wodurch Maria als Siegerin über die gesamte weltliche Sünde erscheint – die Schlange windet sich oftmals um die Weltkugel
  • der Sternenkranz um das Haupt und die Mondsichel unter ihren Füßen (Offb 12 EU) als apokalyptisches Zeichen.