Die Kirchengeschichte Niederbrechens fängt direkt mit der ersten urkundlichen Erwähnung des Orts in einer Schenkungsurkunde an ein Kloster, nämlich das damals bedeutende Kloster Lorsch aus dem Jahr 772 an. Dort ist von "Brachina" die Rede, ohne Unterscheidung zwischen Ober- und Niederbrechen. Da die Siedlung einem Kloster gehörte, ist auch davon auszugehen, dass sich bereits zur damaligen Zeit christliches Gedankengut im Hof Brechen durchgesetzt hatte und vielleicht auch schon eine Kapelle hier zu finden war. Zumal Kaiser Arnulf 897 den königseigenen Hof dem Kloster St. Maximin in Trier schenkte. Gewöhnlich wurden zur Herrschaftssicherung Hof und Kirche zusammen errichtet. In einer Urkunde Ottos I vom Jahre 962 wird unter anderen Besitzungen St. Maximins auch der überrheinische Hof Prichina aufgezählt. Es wird auch das Verbot ausgesprochen, einen der in der Urkunde genannten Höfe als Lehen zu vergeben.
Auf 1023 datiert auch die erste Benennung, die sich klar als Niederbrechen "jenes sehr große Gut Brechena" identifizieren lässt. Um "jenes sehr große Gut Brechena" und die Burg entbrannt in den folgenden Jahrzehnten ein Streit zwischen der Reichsabtei St. Maximin und den Herren von Molsberg. Beim Erzbistum Trier als kirchlichem Bistum und durch Kauf beim Kurfürstentum Trier als Landesherrn ab 1369, sollte Niederbrechen dann aber über Jahrhunderte verbleiben. Trotz der bedeutenden frühchristlichen Stätte Bergen in der direkten Nachbarschaft konnte sich zu jener Zeit in dem aufstrebenden Ort schon eine eigenständige Pfarrei etablieren. Die ersten nachweisbaren Pfarrer, Henrich, Pastor zu Brechene und Sohn des Herren zu Molsberg und des Priesters Ricker sind 1329 belegt. Eine Kirche wird in einem Dokument von 1377 als selbstverständliche und bereits etablierte Orientierungshilfe im Dorf erwähnt.
1363 erhielt Niederbrechen von Kaiser Karl IV. Stadtrechte. Von 1367 bis 1379 entstand eine Stadtmauer samt Wallgraben. Niederbrechen war der östlichste Vorposten des Kurfürsten von Trier und diente auch als Schutz für seinen Hauptverwaltungssitz östlich des Rheins, das Archidiakonat Dietkirchen.
1496 wird der - auch wegen seiner Weingüter - sehr ertragreiche Zehnt zum Aufbau und Ausstattung des Klosters der Augustinereremiten im Tal Ehrenbreitstein diesem von Erzbischof Johann von Baden geschenkt. In diesem Kloster machte auch Martin Luther, der demselben Orden angehörte, 1510 auf seinem Weg nach Rom Halt.
1582 übernhamen dann die Jesuiten den Zehnten von Niederbrechen und die Verwaltung des Zehnthofes im Ort.
1587 sind Hexenverbrennungen in Niederbrechen belegt, 1597 300 Tote durch die Pest.
1631 zerstörte ein von den Schweden gelegter Brand, Gemeinde und Gotteshaus. Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte von 1640-1650.
Auch 1644 wird eine Hexe "vor der Pforte geköpft und cum pulsu campanarum (mit Glockenschlag) zu Brechen auf dem Kirchhof begraben".
Da die Kirche, die 1640-1650 erbaut wurde nur sehr mangelhaft war, wurde 1724-1737 eine neue Kirche gebaut. Auch sie bekam als Kirchenpatron den Heiligen Maximin.
Mitte des 19. Jahrhunderts war die Kirche von 1737 für das aufstrebende Dorf, das über die Stadtmauern hinaus gewachsen war viel zu klein geworden. Der Erbauer der jetzigen Kirche, Pfarrer Jakob Herlth, war von 1884 bis 1914 Pfarrer in Niederbrechen. Er konnte in der Kulturkampfzeit trotz des verwaisten Pfarrhauses nicht zum Pfarrer von Niederbrechen ernannt werden, weil der preußisch-deutsche Staat damals gegen die katholische Kirche unrechtmäßig vorging. Nach Beendigung dieses Konfliktes und seiner Amtseinführung, ging Pfarrer Herlth den Neubau sofort an. Neben der eigenen Spende seines ausstehenden Gehaltes der Kulturkampfjahre, rief er die Gemeinde zu weiteren Spenden auf.
Architekt Röder aus Frankfurt entwarf die Pläne und so konnte bereits am Maximinustag 1899 der Grundstein für die neue Kirche gelegt werden, die mit ihrem Chor auch über die ehemalige Stadtmauer hinausragt. Die Bauern leisteten unentgeldlich die Fuhrdienste, die heimischen Handwerker unzählige unbezahlte Arbeitsstunden. Trotz der schwierigen Arbeiten und der hohen Gewölbe gab es keine Unfälle.
Es gibt eine lange und reiche Kirchengeschichte von Niederbrechen und St. Maximin. Weitere Stationen sind das Wirken der Jesuiten von Koblenz als Zehntherren, die zahlreichen Priester und Ordensleute, die aus Niederbrechen hervorgingen, eine eigene Frühmesserei seit 1746, der vorübergehende Sitz des Landkapitels für alle südlich der Lahn bis hin zum Taunus-Hauptkamm gelegenen Gebiete des Bistums Trier nach Einführung der Reformation in Kirberg, das 100jährige segensreiche Wirken (1892-1991) der Dernbacher Schwestern in der ambulanten Alten- und Krankenpflege, Altenstation und der Kinderbetreuung (Kindergarten wurde vor über 100 Jahren gegründet), die mutige Standhaftigkeit der christlichen Gemeinde, die in dem letzten freien Wahlergebnis vom 5. März 1933 mit dem niedrigsten Ergebnis für die NSdAP im ganzen Deutschen Reich beeindruckend deutlich wird, der Pfingstritt zur Berger Kirche, die Passionsspiele des MGV Frohsinn von 1935 und vieles andere mehr.