Titelbild Pfarrei Heilig Geist

Kirche St. Georg Werschau

Baugeschichte

Zuerst stand hier eine Kapelle (1454 erwähnt, St. Antonius). Vermutlich wurde schon 1696 die ehemalige Kapelle zu einer Kirche erweitert (St. Barbara, später St. Georg).

Anstelle des baufälligen Fachwerkturms wurde ein neuer Turm aus Steinen errichtet (heutige Höhe 28,50).

1740-1744 wurde die Kirche erweitert und barock ausgestaltet (am 06.12.1741 vom Dekan H. Klein von Dietkirchen geweiht).

  • 1895/96 wurde eine Sakristei angebaut.
  • 1899, 1936/37 und 1960 wurden Restaurierung durchgeführt.
  • Ca. 1920 wurde die Statik der Empore verbessert.
  • Es folgten noch verschiedene Maßnahmen.
  • Die Kirchturmuhr stammt von 1939, ihre Ziffernblätter wurden 2011 erneuert.

1972 / 73 wurde die Kirche erweitert und ein Pfarrheim sowie ein Raum für die Pfarrbibliothek angefügt.

  • 1996 erhielt die Kirche zum 300-jährigen Jubiläum einen neuen Innenanstrich, 2002 einen neuen Außenanstrich
  • 2006 - 2008 wurde vor allem die barocke Einrichtung (Hochaltar nebst Figuren) restauriert.

Inventar

Alter Hochaltar

Die Altäre stammen vermutlich aus der Zeit um 1740 (1720 – 1750, Hadamarer Bildhauerschule), als das Gotteshaus erweitert wurde.

Das Bild auf dem Hochaltar stellt den Kirchenpatron Hl. Georg, dar.

Das Georgsbild wurde 1859 gemalt. Georg hat den Fuß auf dem erlegten Drachen. Unten steht: „Hl. Georg beschütze und bitte für uns“. Vermutlich hat es die gleiche Geschichte wie das Marienbild darüber.

Darunter ist ein Pelikan als beliebtes Christussymbol, weil von diesem die Mär ging, er reiße seinen Hals auf, um seine Jungen mit dem eigenen Blut zu ernähren.

Der Drehtabernakel darunter ist typisch für den Hadamarer Barock. Im oberen Bild ist Maria (Krönung) Königin zu sehen.

Über ihr die Dreifaltigkeit mit der Krone und auf ihrem Heiligenschein „ora pro nobis“ („Bitte für uns“). Das Bild aus dem 19. Jahrhundert wurde 1900 übermalt.

Die Restaurierung des alten Hochaltars wurde 2007 vorsichtig durchgeführt.

Oben rechts die Hl. Dorothea, links die Hl. Barbara. Unten rechts der Hl. Nepomuk, links der Hl. Antonius. Die Figuren wurden 2008 restauriert.

Neuer Altar

Jupp Jost aus Schlangenbad hat Altar, Ambo, Altarkreuz, Tabernakel und die Eingangsportale in Aluminium-Guss hergestellt. Von ihm stammen auch die Entwürfe für die Kunstverglasung. Der neue Altar wurde am 21.09.1974 eingeweiht.

Über dem Altar hängt ein Fotodruck vom Bild der Apsis im Kloster Maria Laach. Es wurde anlässlich des Gottesdienstes zum Pfarrfest 2015 angeschafft.

Die beiden Chorfenster wurden 1954, die 3 Fenster auf der Südseite 1960 erneuert. Im Zuge des Umbaus 1972 wurden in dem seitlichen Anbau neue Fenster durch Glasstudio Derix aus Taunusstein-Hahn eingebaut. Die Fenster im Chorraum, hinter dem alten Hochaltar sowie im Bereich der alten Bühne (über neuem Altarraum) verblieben.

Gemälde

Die Darstellung der Schmerzhaften Mutter Gottes (Vesperbild) mit dem toten Jesus auf dem Schoß wurde von einem unbekannten Künstler auf Leinwand gemalt und wird auf die Mitte des 18. Jh. datiert. Das Vesperbild wurde in den 1960er von Pfarrer Erich Gelhard angeschafft, 2004 restauriert und neben der Orgel aufgehängt.

Das Wandbild (rechts) stammt vermutlich aus dem 18. Jhdt., es wurde nach dem Umbau am Seiteneingang aufgehängt.

Deckenmedaillons

Der Evangelist St. Lukas (links) ist über dem Eingang Hauptstr. zu sehen. Die Franziskaner "Antonius von Padua" und "Franziskus" sind im Chorgewölbe oberhalb vom alten Hochaltar abgebildet, beide stammen aus dem Jahr 1899.

Figuren im Chorraum

Die Figuren Hl. Antonius sowie Hl. Anna standen einmal in der Berger Kirche.

Die Figur vom Hl. Georg wurde in den 1960 er von Pfr. Gelhard angeschafft.

Der „Gute Hirte“ wurde ca. 1744 von Martin Volk (ca.1700 – n.1756, Hadamarer Bildhauerschule) geschaffen. Sie stand bis zum Umbau 1972 auf der Kanzel, wurde in den letzten Jahren restauriert und nun wieder an dem ursprünglichen Platz aufgestellt.

Die prachtvolle Josefs Statue wurde 1896 in Trier (Fa. G.W.) gefertigt und stammt aus dem Atelier des Pallottinerklosters zu Limburg. Das Geschenk eines Bürgers aus Niederselters stand 1900 bis 1972 auf dem linken Seitenaltar (Josefs Altar), 2019 wurde sie von Peter Josef Müller (Schwickershausen) restauriert und wieder im Kirchenraum aufgestellt.

Die Marienfigur stand lange Jahre hinter dem Altar, die Herkunft der ist unklar. Es handelt sich lt. Baron Dörry um Hadamarer Barock. Auf Anregung vom Bischöflichen Ordinariat wurde sie in den letzten Jahren restauriert.

Die Figur des Hl. Johannes über dem Taufbecken, die angefertigt-,durch eine großzügige Spende gekauft- und 1936 auf der Empore der alten Kirche aufgestellt wurde, stand nach dem Umbau bis 2019 hinter dem Altar.

Das fast lebensgroße Gnadenbild von Bergen, eine große, auf der Mondsichel stehende Muttergottes aus der Zeit um 1700 wurde nach Diebstählen ca. 1976 aus Sicherheitsgründen in die Pfarrkirche nach Werschau gebracht und letztmals 2009 restauriert.

Weitere Einrichtungen

Der Beichtstuhl stammt vermutlich aus der Bauzeit der Kirche (1744). Er stand zunächst gegenüber dem Marienaltar, wurde im Rahmen des Umbaus 1973 an seinen heutigen Platz im Seitenschiff versetzt und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst.

Das Alter vom Taufstein ist nicht bekannt. Er wurde 1937 aus einer Nische ausgebrochen und neu aufbereitet. Der Taufstein stand bis zum Umbau unter der Kanzel. Der heutige Deckel wurde in den 1960 er unter Pfr. Gelhard ergänzt.

Die Kanzel mit den Intarsien wurde im Barock gut gestaltet, weil man auf die Predigt Wert legte. Die Treppe wurde 1972 im Rahmen des Umbaus entfernt. Der Gute Hirt stand bis 1972 - und seit 2020 wieder auf der Kanzel.

Die inzwischen vierte Orgel in der Kirche wurde von den Gebr. Oberlinger, Orgelbau in Windesheim gebaut und 1993 eingeweiht. Mit einer Disposition von 14 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Vollpedal, sowie den üblichen Koppeln, eignet sich die neue "Königin der Instrumente" - im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin - nicht allein für liturgisches Orgelspiel, sondern erlaubt auch Aufführungen von Literatur verschiedener Stilepochen.

Weitere Informationen über die Geschichte der Orgel finden Sie hier.

Die Grabplatte erinnert an den ersten Werschauer Pfarrer: Schuler, Johann Simon (Pfarrer in Werschau: 20.06.1711- 1712 – 1740, + 1745), der in Werschauer Kirche begraben ist. Hier handelt es sich um ein "Epitaph". Das sind Andachtsbilder, die seit dem Spätmittelalter für Verstorbene gestiftet wurden und getrennt vom Grab in den Kirchen an der Wand oder den Pfeilern angebracht wurden. Sie befindet sich heute im alten Altarraum und war bis vor dem Umbau (1973) an einer Seitenwand im Chorraum in der Nähe des Grabs.

Die Votivtafel mit dem Bild der Hl. Familie war ein Geschenk der Jungfrau Katharina Hilfrich von Werschau und befand sich von 1899 bis 1971 am Eingangstor zur Kirche und seit 1973 im Innenraum am rechten Seiteneingang.

Der Kerzenhalter befindet sich vor der Marienfigur am Seiteneingang und wurde von Carsten Schmidt aus Werschau gebaut.

Die barocke Bank wurde in den 60ern von Pfr. Erich Gelhard angeschafft und steht heute neben dem Altarraum.

Kriegerdenkmal

Die Gedenkplatte vom 1957 errichteten und im Zuge des Umbaus abgerissenen Kriegerdenkmals wurde nach dem Umbau neben einem Eingang an der Außenwand angebracht.

Glocken

Das heutige Geläute:

  • 1. Glocke: Georg; 1925 Rincker/Sinn; 310 kg; 820 mm; Nominal: b ' + 4 (H. Foersch) (stark erhöhte Prime: b ' + 11)
  • 2. Glocke: Maria; 1952; Feldmann & Marschel, 220 kg, 720 mm; Nominal: c '' +- 0 (H. Foersch)
  • 3. Glocke: Josef; 1952 Feldmann & Marschel; 130 kg, 605 mm; Nominal: es " + 1 (H. Foersch).

Wegen techn. Probleme wurde 2012 das Läutewerk der Werschauer Glocken erneuert.

Der Hessische Rundfunk hat auf seiner Webseite einen Bericht über die Glocken von St. Georg Werschau eingestellt. Weitere Informationen finden Sie hier